09.05.25 07:00 - Lesezeit

Wollen statt müssen

Robert Karas

Chief Investment Officer, Partner

Die Frage: „Wie lange hast Du noch?“, nervt mich. Nicht, weil sie mein Geburtsjahr nahelegt. Sondern weil sie unterstellt, dass mich das „Ziel Pension“ überhaupt interessiert. Als hätte ich einen Kalender an der Wand, auf dem ich die verbleibenden Tage abstreiche, wie ein Präsenzdiener kurz vor dem Abrüsten. Ab einem gewissen Alter hört man diese Frage in Österreich, in sämtlichen Dialektvarianten, einfach zu oft. 

Mein Rollenmodell in dieser Hinsicht ist der US-Investor Warren Buffett. Er hat Anfang Mai beim jährlichen Aktionärstreffen angekündigt, mit Jahresende als CEO von Berkshire Hathaway zurückzutreten. Denn Ende August wird er 95 Jahre! In meinem Alter hätte er wohl gesagt: „Ich habe noch sehr, sehr lange.“ Und dabei hätte er gelächelt – aus lauter Vorfreude auf die wunderbare kommende Zeit. Das macht eben den Unterschied aus zwischen Arbeit und Passion. 

Vor knapp 40 Jahren hat sich Herr Buffett gerade erst warmgelaufen. Und so sehe ich das auch: Investieren ist eine der wenigen Tätigkeiten, in der wir über Jahrzehnte hinweg immer noch besser werden können. Wissen, Erfahrung, Netzwerk – alles wächst, wenn man dranbleibt.

Stetige Verbesserung statt Countdown 

Es geht nicht darum, auf jede Frage eine Antwort zu haben. Oder für jedes Problem die perfekte Lösung. Buffett sagte beim Treffen: „Es ist nicht unsere Aufgabe, unlösbare Probleme zu lösen.“ Und dennoch müssen wir Entscheidungen treffen. Nicht alles im eigenen Portfolio wird auf Anhieb funktionieren. Aber wenn wir uns immer ein klein wenig verbessern, dann trägt das – über Jahrzehnte – gewinnbringende Früchte. 

Laut Statistik Austria ist meine Lebenserwartung 10 Jahre unter dem aktuellen Alter von Warren Buffett. Das ist der einzige Moment, in dem ich gerne sage: „Was kümmert mich die Statistik?“ Die Börse kennt keinen Anfang und kein Ende. Und so sollten wir auch investieren. Ohne Zeitlimit. So, als würden wir ewig leben. 

Warren Buffett wurde gefragt, wie man sich später einmal an ihn erinnern solle. Mit seiner spontanen Antwort bewies er Humor: „Die Hauptsache, für die ich bekannt sein möchte, ist hohes Alter.“ Dem schließe ich mich an.

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