The Good, the Bad and the Ugly
Der gleichnamige Italowestern aus dem Jahr 1966 hat drei Hauptdarsteller: den Guten, den Bösen und den Hässlichen. Für die deutsche Kinoversion des Sergio Leone Klassikers waren es hingegen nur noch „Zwei glorreiche Halunken“.
Im Film kennt man sich gleich aus: Clint Eastwood ist genauso klar der Gute, wie Lee Van Cleef der Böse. Und zur Erinnerung gibt es in Spanien eine Informationstafel mit Clint Eastwood („El Bueno“), wo der Großteil des Westerns gedreht wurde.
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Die Schnäppchenjagd ist eröffnet
Ist die Zuordnung an den Märkten genauso einfach? Ihre erste Reaktion ist wahrscheinlich: Eh klar, der Bullenmarkt ist „der Gute“. Schließlich steigen die Wertpapiere. Und der Bärenmarkt ist hässlich – das Vermögen wird weniger. Für die Rolle des Bösen bewerben sich gleich mehrere Kandidaten: Aktuell vielleicht vorrangig die Notenbanken, die frech die Zinsen anheben?
Aber was, wenn Sie noch nicht investiert sind? Oder sogar noch viele Jahre investieren werden? Sind dann Bärenmärkte wirklich hässlich und die vermeintlichen Auslöser tatsächlich böse? Ich denke nicht, vielmehr sollten wir jubeln über die tieferen Preise und uns auf die Schnäppchenjagd machen.
Der Preis sinkt, der Anteil steigt
Die überraschende Nachricht: Selbst für bestehende Aktionäre sind fallende Kurse gut. Denn viele Unternehmen kaufen eigene Aktien zurück, als Teil ihrer Kapitalallokationsstrategie. Fällt der Aktienkurs, reduzieren die Rückkaufprogramme die ausstehenden Aktien zu günstigeren Preisen. Je tiefer der Preis, desto mehr Aktien können gekauft werden und der Anteil der verbleibenden Aktionärinnen am Unternehmen steigt.
Halten Sie zum Beispiel 10 % einer Firma und diese kauft 20 % ihrer eigenen Aktien zurück, gehören Ihnen 12,5 % der verbleibenden Aktien. Sie haben kein Stück gekauft – trotzdem ist Ihr Unternehmensanteil automatisch höher; denn Aktienrückkäufe reduzieren die Zahl der ausstehenden Aktien. So schlecht ist das nicht, oder?
Raus um jeden Preis
Aktuell übernimmt der Bärenmarkt die Rolle des Hässlichen. Ein breiter Abschwung verschont nicht einmal die qualitativ besten Unternehmen. Der Grund ist die Anlegerpsychologie: Die Angst motiviert die Verkäufer, geringere Preise zu akzeptieren. „Ich will raus, egal zu welchem Preis.“, ist die Emotion am Boden eines Bärenmarktes.
Der entsprechende Preis entsteht dort, wo sich rare Käufer:innen ein Herz fassen und zuschlagen; meist sind sie langfristig orientiert und haben sich das Unternehmen gut angesehen.
Sie oder er wird wahrscheinlich nicht so schnell verkaufen, selbst wenn der Preis noch tiefer sinkt. So bildet sich der Boden, auf dem der nächste Bullenmarkt erblühen kann.
Mutig in die Zukunft
Je hässlicher der Bärenmarkt, desto attraktiver die Preise. Massenpanik und Verkaufswellen sind nicht vorhersehbar. Wer allerdings über viele Jahre investiert, wird sie durchleben (müssen). Sich langfristig an ausgezeichneten Unternehmen beteiligen und gleichzeitig Rückschläge an der Börse vermeiden, ist über ein Investorenleben unmöglich.
Wappnen Sie sich daher innerlicher vor etwaigen finanziellen Rückschlägen und üben Sie sich in Geduld. Das ist die beste Strategie für die eigene Psyche. Wir unterstützen Sie dabei und positionieren uns für die Markterholung.
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