23.06.23 07:00 - Lesezeit

Die Wettermacher

Robert Karas

Chief Investment Officer, Partner


„Unglaublich, Schneefall und drei Frostnächte in Folge in der Südsteiermark!“ So lauteten vor ein paar Jahren die Schlagzeilen im April. Es waren verheerende Nachrichten für Wein- und Obstbau. Seit jeher versuchen wir Menschen, das Wetter vorherzusagen und zu beeinflussen, um Schäden abzuwenden. Trotz Schutzmaßnahmen können wir sie dennoch nie gänzlich vermeiden. Auch beim Investieren sind wir immer wieder unberechenbaren Umweltrisiken – konkret den Finanzmärkten – ausgesetzt. 

2022 war ein frostiges Jahr an den Anleihenmärkten. Der schnelle und starke Zinsanstieg ließ die Anleihenpreise von Papieren mit langer Laufzeit regelrecht kollabieren. Gutmann konnte durch Schutzmaßnahmen die Schäden in den Anleihendepots reduzieren, jedoch nicht gänzlich vermeiden. Natürlich haben wir den Wetterbericht verfolgt und auf Sturmwarnungen geachtet. Doch nur im Rückblick erscheinen die schnellen und kräftigen Zinsanhebungen der Europäischen Zentralbank vorhersehbar. 

War es nicht die einhellige Meinung, dass die Verschuldung und die hohen Ausgaben während Corona keine signifikanten Zinserhöhungen zuließen? Wer meint, dass andauernde Negativzinsen ein unmögliches Szenario gewesen wären, muss nur nach Japan blicken, um eines Besseren belehrt zu werden. Der neue Notenbank-Gouverneur Kazuo Ueda beließ die Zinsen bei seinem ersten Meeting bei -0,1%. Also im negativen Bereich, dort wo sie seit 2016 verharren. Als wäre das nicht genug, blieb auch das Ziel für 10-jährige Staatsanleihen bei 0%.

Perfektes Timing ist illusorisch

Unsere Schutzmaßnahme für die Anleihendepots war neben der hohen Schuldnerqualität die kurze durchschnittliche Laufzeit. Vor allem sie verminderte den Kursverlust. Wäre eine reine Cash-Positionierung besser gewesen? In der Phase des Zinsanstieges jedenfalls. Doch das richtig zu timen war unmöglich. Man hätte mit den gleichen Argumenten bereits vor vielen Jahren in kurzfristige Anlagen gehen können. Nicht zu vergessen, mit negativer Verzinsung! Selbst wenn uns die Kund:innen nicht verlassen hätten („Cash kann ich selber halten! Dafür bezahle ich Euch?“), wann wären sie wieder in den Kapitalmarkt eingestiegen? Wenn Anleihen wieder positive Renditen liefern? Bei 1%? Oder erst bei 2%? Oder doch erst auf 3% warten? 

Man sieht schon, das richtige Timing ist auch bei Anleihen schwierig und eigentlich unmöglich. Da ist es besser, das Portfolio schrittweise auf die neuen Chancen auszurichten. Unserer Meinung nach sind bei Anleihen wieder positive Realrenditen möglich. Bei Anleger:innen, die nicht 100% in Aktien halten wollen oder können, haben sie einen fixen Platz im Depot. 

Disclaimer: Dies ist eine Marketingmitteilung. Die Anlage in Finanzinstrumenten ist Marktrisiken unterworfen. Die frühere Wertentwicklung lässt nicht auf zukünftige Renditen schließen. Prognosen sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Ergebnisse. Die steuerliche Behandlung hängt von den persönlichen Verhältnissen des jeweiligen Kunden ab und kann künftigen Änderungen unterworfen sein. Bank Gutmann AG weist ausdrücklich darauf hin, dass diese Unterlage ausschließlich für den persönlichen Gebrauch und nur zur Information dienen soll. Eine Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Weitergabe ist ohne die Zustimmung der Bank Gutmann AG untersagt. Der Inhalt dieser Unterlage stellt nicht auf die individuellen Bedürfnisse einzelner Anleger ab (gewünschter Ertrag, steuerliche Situation, Risikobereitschaft etc.), sondern ist genereller Natur und basiert auf dem neuesten Wissensstand der mit der Erstellung betrauten Personen zu Redaktionsschluss. Diese Unterlage ist weder ein Angebot noch eine Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. 
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