Rascheln im Busch
Ein seltsames Geräusch, ganz in der Nähe. „Was da wohl hervorkommt?“, fragte sich vermutlich ein Menschenaffe vor Millionen von Jahren. Und machte dabei den entscheidenden Fehler: Er blieb stehen. Wissen Sie, was wir nicht sind? Nachkommen dieses armen Wesens. Was folgte war nämlich das Ende seiner Evolutionslinie.
Wir stammen nicht von den Neugierigen ab. Sondern von jenen, die sofort die Flucht ergriffen. Schon beim leisesten Rascheln. Wer zögerte, wurde vom Löwen gefressen.
Was tun bei fallenden Kursen?
Diese Reaktion ist tief in uns verankert. Unter Stress flüchten wir – körperlich oder geistig. Und fallende Aktienkurse lösen Stress aus. Verständlicherweise. Schließlich haben wir hart für unser Vermögen gearbeitet. Dass es innerhalb weniger Tage schrumpft, empfinden viele als persönlichen Angriff.
Rational wissen wir es besser. Rückschläge gehören dazu. Bärenmärkte, Börsencrashs – sie sind Teil unseres Anlegerlebens. Rückblickend zeigt sich das klar. Und in jedem seriösen Kundengespräch über die Vermögensstrategie wird offen darüber gesprochen: Die selbst definierte Aktienquote bedeutet auch, gewisse Schwankungen auszuhalten. Und doch fühlt es sich im Ernstfall anders an als gedacht.
Investiert bleiben.
Wichtig ist, investiert zu bleiben. Wer in turbulenten Marktphasen aussteigt, riskiert den Verlust langfristiger Chancen. Das klingt nüchtern – ist aber entscheidend. Ich weiß, es fällt schwer. Besonders wenn die Kurse weiter fallen und der Gedanke naheliegt, alles zu verkaufen.
Aber eines fällt auf: Ich habe noch nie erlebt, dass mir jemand im Nachhinein stolz gezeigt hätte, wann er noch tiefer wieder eingestiegen ist. Oft wurde gar nicht mehr gekauft. Nach der Finanzkrise 2008/2009 gab es Anleger, die jahrelang keine Aktien hielten – und damit die besten Jahre verpassten.
Wussten Sie, dass fast die Hälfte der besten Börsentage mitten in Bärenmärkten stattfinden? Wer in dieser Phase hektisch agiert, verpasst womöglich genau jene Tage, an denen es 10% nach oben geht. Und diese lassen sich nicht planen. Genau deshalb ist Investieren keine kurzfristige Reaktion – sondern eine langfristige Entscheidung.
Rückschläge aushalten.
Alle Strategiegespräche und Anlageentscheidungen bei Gutmann haben solche Rückschläge einkalkuliert. Jetzt sind sie da. Und es zeigt sich, wie wertvoll eine tragfähige Veranlagungsstruktur ist. Wer versucht, kurzfristige Schmerzen zu vermeiden, erreicht langfristig oft das Gegenteil.
Oder wie Winston Churchill sagte:
„If you are going through hell – keep walking. / Wenn Du durch die Hölle gehst, mach weiter.“
Wir bleiben für Sie am Ball und wünschen Ihnen bereits jetzt schöne Osterfeiertage. Der Gutmann Blickwinkel hofft auf freundliche Hasen statt bissiger Löwen – und erscheint wieder am 25. April.
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