Kursrückschläge an den Aktienmärkten - unsere Einschätzung
In den vergangenen Tagen haben die internationalen Aktienmärkte spürbar nachgegeben. Auslöser waren die jüngsten Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump, neue Zölle zu erheben. Wir haben daraufhin unsere Aktienportfolios sorgfältig analysiert, um mögliche Auswirkungen auf unsere Positionen zu bewerten.
Komplexe Auswirkungen kaum abschätzbar
Die am stärksten betroffenen Branchen – etwa die Automobil- oder Stahlindustrie – sind in unseren Portfolios nicht vertreten. Allerdings sind die globalen Lieferketten heute derart komplex, dass sich konkrete Auswirkungen kaum seriös beziffern lassen. Paradoxerweise sind es oft US-Unternehmen, die besonders unter den Maßnahmen leiden – zum Beispiel Bekleidungshersteller, die in Asien produzieren und in den USA verkaufen. Auch solche Unternehmen führen wir nicht im Portfolio.
Verunsicherung als Haupttreiber
Was die Märkte derzeit besonders unter Druck setzt, ist nicht eine konkrete Maßnahme, sondern die allgemeine Verunsicherung:
- Welche Auswirkungen hat die politische Rhetorik tatsächlich?
- Wird die Globalisierung strukturell gebremst?
- Führt das zu geringerem Wachstum und sinkendem Wohlstand?
An den Märkten wird zunehmend eine höhere Rezessionswahrscheinlichkeit eingepreist. Das erklärt den breiten Verkaufsdruck – unabhängig von der Qualität einzelner Unternehmen.
Wer stark gestiegen ist, fällt stärker
Besonders hart trifft es jene Segmente, die in den letzten Jahren sehr stark gestiegen sind: Technologieaktien, Wachstumswerte, spekulative Themen. Wer hier übergewichtet war, sieht jetzt überproportionale Verluste. Wir hingegen haben bewusst auf eine breite Aufstellung und auf einen hohen Anteil defensiver Geschäftsmodelle gesetzt – mit dem Ziel, gerade in schwierigen Phasen Stabilität zu bieten. Auch diese Titel können sich dem Marktrückgang nicht entziehen, aber sie halten sich deutlich besser.
Jetzt nicht in Panik verfallen
Was ist jetzt zu tun? In erster Linie: Ruhe bewahren. Wer in einem Umfeld extremer Schwankungen panikartig verkauft, läuft Gefahr, zu Tiefstkursen zu verkaufen – und dann mit der schwierigen Frage dazustehen: Was jetzt? Wieder einsteigen? Wann? Wie?
Wie wir auch im letzten Gutmann Blickwinkel betont haben: Es ist nahezu unmöglich, „günstiger“ wieder zurückzukaufen, nachdem man ausgestiegen ist. Die entscheidende Frage lautet daher: Wie robust sind die Geschäftsmodelle nach Abflauen des Verkaufsdrucks? Unsere Antwort: sehr robust. Schwächere Anbieter werden vom Markt verschwinden – unsere Unternehmen hingegen haben die Chance, Marktanteile auszubauen und sich bei einer Erholung gut zu entwickeln.
Emotionale Belastung – rationale Vorbereitung
Natürlich ist eine solche Phase emotional belastend. Die Schlagzeilen sind negativ, die Kurse fallen. Aber genau für solche Momente hat man sich im Vorhinein Gedanken gemacht:
- Wie hoch darf meine Aktienquote sein?
- Welche Rückschläge halte ich aus?
- Welcher Risikograd passt zu mir?
Jetzt kommt es darauf an, diesen Plan nicht über Bord zu werfen, sondern ihn umzusetzen. Disziplin und Besonnenheit sind gefragt.
Vorbereitung zahlt sich aus
Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht:
• Bereits im Oktober haben wir die Aktienquote reduziert.
• Wir haben defensive Geschäftsmodelle übergewichtet.
• Und wir wissen, dass sich viele Qualitätsunternehmen rasch erholen können, sobald sich die Lage beruhigt.
Auch auf der Anleihenseite zeigt sich, dass unsere Ausrichtung auf Qualität richtig war: Die gestiegene Rezessionsangst hat zu Kursanstiegen bei hochwertigen Anleihen geführt – ein stabilisierender Effekt für gemischte Portfolios.
Unser Fazit
Die nächsten Wochen bleiben herausfordernd – aber wir sind überzeugt, gut aufgestellt zu sein. Wir halten keine Positionen mit übermäßigen Risiken, wir sind nicht überexponiert in einzelnen Sektoren, und wir haben uns auf ein solches Szenario vorbereitet.
In einer Phase wie dieser verkaufen wir nicht. Wir bleiben investiert – mit einem robusten Portfolio und einer klaren Strategie.
Gleichzeitig durchforsten wir unsere Portfolios und beobachten laufend jene Geschäftsmodelle, die schon länger auf unserer Watchlist stehen. Manche davon werden in diesem Umfeld plötzlich attraktiv.
Denn das Bessere ist der Feind des Guten – und wir wollen diese Phase auch aktiv nutzen, um Chancen zu ergreifen.
Für Fragen oder eine persönliche Einschätzung wenden Sie sich bitte an Ihre Kundenbetreuerin oder Ihren Kundenbetreuer.
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