Mir doch egal!
Den ganzen Tag Finanzmeldungen, Nachrichten und Social Media Posts, ob die US-Notenbank Fed die Zinsen nun um 0,25 oder 0,5 Prozentpunkte senken wird. Nervig. Noch dazu ist immer die Rede von „25 Basispunkten“. Wo sich jede Nicht-Finanzperson fragt: „Basis was?“
Ich gestehe, ein wenig hat es mich ja doch interessiert, als Chief Investment Officer kommt man an dem Thema nicht vollständig vorbei. Aber das ganze Tamtam wurde mir zu viel. Es hat mich zum Titel dieses Newsletters und zu einem Social Media Post inspiriert.
Und siehe da, mein Kopf wurde mir nicht abgerissen. Die Reaktionen gingen in Richtung: „Ja eh!“ und „Sehe ich genauso.“ Interessanterweise auch von den Marktkommentatoren, die eben noch eifrig darüber berichteten, was wohl geschehen wird. Sie sind meist in Positionen, wo man schlecht den Dingen entkommt, von denen man glaubt, sie machen zu müssen. Teil des Spiels und so.
Erwartungen und Strategien
Ja, die Entscheidungen der Notenbanken haben einen Einfluss auf die Märkte und unser aller Verhalten rund um Geld, Investition und Konsum. Jede Person mit einem variablen Kredit freut sich über niedrigere Zinsen, wenn der Kreditsatz nach unten geht. Und die Zinslandschaft beeinflusst natürlich auch das Sparverhalten und die Attraktivität von Anleihen.
Liest man die Meldungen, denkt man tatsächlich, dass die Notenbankerinnen und banker unser aller Schicksal in ihren Händen haben. Und, um noch eins draufzusetzen, wird ihnen unterstellt, die Zukunft zu kennen. Dabei handeln sie genauso wie wir „Normalsterblichen“. Sie beobachten und interpretieren die Datenlage und versuchen das Beste daraus zu machen. So wie wir Investor:innen unsere Investmentdisziplin verfolgen, haben sie eine Strategie und Erwartungen an die Ergebnisse.
Schlussendlich senkte die US-Notenbank die Zinsen um einen halben Prozentpunkt. Das war mehr als erwartet. Aber die Finanzmärkte hat es deswegen nicht heftig durcheinandergebeutelt. Die Börsen zuckten kurz mit den Schultern und die Aktienkurse kletterten auf neue Jahreshöchststände.
Einmal mehr bestätigt sich: Stecke nie zu viel Energie und Emotion in ein Ratespiel. Es ist besser, über die eigene Investmentstrategie nachzudenken, daran zu feilen und sie diszipliniert umzusetzen.
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