14.11.25 07:00 - Lesezeit

Vergessene Schätze

Robert Karas

Chief Investment Officer, Partner

Im Wilden Westen des 19. Jahrhunderts bewahrten die Menschen ihre wertvollsten Besitztümer (Geld, Schmuck, Dokumente) in einer simplen Kaffeedose auf. Daraus entstand das Investmentschema „Kaufen und vergessen“.

Der US-amerikanische Investmentmanager Robert G. Kirby entwickelte dieses Konzept in den 1950er-Jahren und veröffentlichte es 1984 im „The Journal of Portfolio Management“.

Kirby kam die Idee, als der Ehemann einer Klientin starb. Bei jeder Kaufempfehlung für seine Frau hatte er stillschweigend Aktien im Wert von 5.000 US-Dollar für sich selbst gekauft, jedoch keine einzige Verkaufsempfehlung befolgt. Seine Aktienzertifikate landeten im Bankschließfach und blieben jahrzehntelang unangetastet. 

Als Kirby das Vermögen des verstorbenen Mannes sichtete, fand er zahlreiche kleine Positionen – und eine außergewöhnlich erfolgreiche: Haloid, später Xerox. Diese war auf 800.000 US-Dollar angewachsen und damit mehr wert als das gesamte aktiv verwaltete Portfolio der Witwe. Der passive Ansatz des Ehemanns hatte das professionelle Management klar übertroffen.

Kaufen, halten und loslassen können

Solche Geschichten faszinieren und regen zum Nachdenken über die eigene Strategie an. Die „Kaffeedosen-Methode“ ist ein Lehrstück über die Magie des Zinseszinseffekts und die Kraft der Nachsteuerrendite über Jahrzehnte. Sie funktioniert allerdings nur, wenn zu Beginn die richtigen Unternehmen ausgewählt werden. Wer viele Firmen erwischt, die nach 30 Jahren nicht mehr existieren, wird enttäuscht werden.

Auch stellen sich Fragen wie: Investiere ich laufend in weitere Aktien oder bleibe ich beim Startportfolio? Und wie passen neue Investitionen in die ursprüngliche Anlagestruktur? Der psychologische Faktor ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Mit der Zeit treiben nur wenige Titel die Performance oder eben die Rückschläge. Wer der „Kaffeedosen-Methode“ folgt, benötigt Geduld und Gelassenheit. 

Kirbys Beispiel zeigt zudem, dass es mindestens einen großen Gewinner braucht. Ohne den positiven Ausreißer Xerox wäre diese Geschichte wohl nie erzählt worden.

Der Kern der Gutmann Aktienstrategie verfolgt einen anderen Weg. Auch wir starten gleichgewichtet, passen die Gewichtung aber regelmäßig an. Extreme Ausreißer nach oben, wie im Fall Xerox, wird man bei uns nicht finden. Aber ebenso wenig riskante Klumpen, die nach unten führen können. Das Gutmann Depot bleibt ausgewogen.

Disclaimer: Dies ist eine Marketingmitteilung. Die Anlage in Finanzinstrumenten ist Marktrisiken unterworfen. Die frühere Wertentwicklung lässt nicht auf zukünftige Renditen schließen. Prognosen sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Ergebnisse. Die steuerliche Behandlung hängt von den persönlichen Verhältnissen des jeweiligen Kunden ab und kann künftigen Änderungen unterworfen sein. Bank Gutmann AG weist ausdrücklich darauf hin, dass diese Unterlage ausschließlich für den persönlichen Gebrauch und nur zur Information dienen soll. Eine Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Weitergabe ist ohne die Zustimmung der Bank Gutmann AG untersagt. Der Inhalt dieser Unterlage stellt nicht auf die individuellen Bedürfnisse einzelner Anleger ab (gewünschter Ertrag, steuerliche Situation, Risikobereitschaft etc.), sondern ist genereller Natur und basiert auf dem neuesten Wissensstand der mit der Erstellung betrauten Personen zu Redaktionsschluss. Diese Unterlage ist weder ein Angebot noch eine Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Die erforderlichen Angaben zur Offenlegungspflicht gemäß § 25 Mediengesetz sind unter folgender Web-Adresse zu finden: https://www.gutmann.at/impressum

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